Swisscom Kupfer auf dem Weg zu Fiber
Swisscom und ihre Kooperationspartner wollen bis ins Jahr 2015 rund 30% aller Haushalte in der Schweiz mit Glasfaser versorgt haben. Hierbei spricht man von FTTH (Fiber to the Home). Bei FTTH ist die Glasfaserleitung direkt bis in die Wohnung oder dem Geschäftsraum gezogen. Dies ist sicherlich die Technologie der Zukunft.
Der Glasfaserausbau ist aber kostenintensiv und langwierig, ein sogenanntes Generationenprojekt. Trotzdem sind diese Anstrengungen nötig um dem Kunden die immer höher benötigten Bandbreiten zur Verfügung zu stellen. Triple Play, Cloud Computing. Heimautomatisierung und IPTV-Services wie HD, 3D und 4K TV machen es nötig, dass gute alte Kupferkabel als Transportweg abzulösen.
Der Grossteil der Kosten für FTTH entstehen auf den letzten Metern zum Kunden wenn die Glasfaserleitungen ins Haus und in die einzelnen Wohnungen gezogen und gespleisst werden. Um den Kabelanbietern, welche immer höhere Bandbreiten anbieten (aktuell bis zu 150Mbps Downstream), keine Pfründe abzugeben und den Bandbreitenkampf bis zur Glasfaserverfügbarkeit nicht kampflos aufzugeben, hat die Swisscom noch 2 Asse im Ärmel. Mit ihnen kann noch mal ein gutes Stück an Leistung aus den Kupferadern gepresst werden. Die Asse nennen sich Vectoring und FTTS (Fiber to the Street)
Der Grossteil der Kosten für FTTH entstehen auf den letzten Metern zum Kunden wenn die Glasfaserleitungen ins Haus und in die einzelnen Wohnungen gezogen und gespleisst werden. Um den Kabelanbietern, welche immer höhere Bandbreiten anbieten (aktuell bis zu 150Mbps Downstream), keine Pfründe abzugeben und den Bandbreitenkampf bis zur Glasfaserverfügbarkeit nicht kampflos aufzugeben, hat die Swisscom noch 2 Asse im Ärmel. Mit ihnen kann noch mal ein gutes Stück an Leistung aus den Kupferadern gepresst werden. Die Asse nennen sich Vectoring und FTTS (Fiber to the Street)
Vectoring
Vectoring auch bekannt als G.993.5 aka G.Vektor ist eine Technologie basierend auf VDSL2.
Die Leistung einer DSL Leitung wird grundsätzlich von 2 Dingen bestimmt. Durch die Dämpfung und dem Übersprechen. Die Dämpfung ist grösstenteils durch die Länge der Leitung gegeben. Hier hat Swisscom in den letzten Jahren hohe Investitionen in den PUS Ausbau getätigt um die Leitungslänge und somit die Dämpfung zu verringern. Hierbei spricht man von FTTC (Fiber to the Curb) Die Glasfaser ist also bereits bis ins Quartier verlegt und der DSLAM bringt über die Kupferader bis zu ca. 750m Leitungslänge noch rund 20Mbps und mehr zum Kunden. Bereits heute können so rund 80% der Kunden abgedeckt werden.
Trotzdem bleibt das Problem des Übersprechens (Crosstalk) immer noch bestehen.
Kurz gesagt erzeugt jedes elektrische Signal Schwingungen. Dies ist bei DSL Signalen wie VDSL ebenfalls der Fall. Wird nun ein elektrisches Signal über ein Adernpaar übertragen, welches gemeinsam mit mehreren anderen Adernpaaren in einem Kabel geführt ist, so wird dieses Signal auf andere Adernpaare eingekoppelt. Es kommt zum Crosstalk was unerwünscht ist und die Bandbreitenleistung vermindert.
Genau hier setzt Vectoring an. Das Verfahren ist darauf ausgelegt, dass Übersprechen am Leitungsende zu kompensieren, dies wird mit dem Fachbegriff englisch far-end crosstalk, FEXT, bezeichnet. Dabei modifiziert der DSLAM sein Sendesignal im Downlink im Rahmen der Kanalkodierung derart, dass der Datenstrom am kundenseitigen Kabelende möglichst geringe Störanteile von anderen Signalleitungen aufweist. Im Verfahren analog dazu erfolgt die Kompensierung im Uplink vom VDSL2-Modem zum DSLAM.
Damit dies möglich ist muss der DSLAM zusammen mit den Modem (CPE) arbeiten. Dabei werden mehrere Leitungen zusammengefasst und Gruppen gebildet. Bei Swisscom werden dies 196 Teilnehmer pro Gruppe sein (Stand 07.12)
Bei Vectoring unterscheidet man 3 Typen von Modems.
Erste Feldversuche von Swisscom wurden in Bern zwischen Juli bis September 2012 ausgeführt. Geplant ist das Mitte 2013 der erste PUS mit Vectoring ans Netz geht. Realistisch ist also ein allgemeiner Rollout Q3-4 2013, Q1 2014.
Mit Vecoring sind je nach Distanz, Geschwindigkeiten zwischen 70-80Mbps zu erwarten.
Da Vectoring auf FTTC aufbaut ist klar, dass nur Kunden mit bereits gutem VDSL Speed davon profitieren können. Mit Vectoring können allerdings viele Kunden schnell und ohne astronomisch hohe Investitionen höhere Bandbreiten angeboten werden. Quasi als Übergang zu FTTH.
Folgende Grafik aus dem Feldversuch der Swisscom mit Alcatel, veranschaulicht den Einfluss von Vectoring. Grün wäre die Geschwindigkeit wenn nur eine Leitung im Kabel aktiv wäre. Blau symbolisiert die Geschwindigkeit ohne Vectoring, quasi den heutigen Stand. Rot zeigt wie alle Leitungen im Kabelbündel wieder die nahezu volle Bandbreite ohne Störer verwenden können. Die Leitung mit der grössten Störung kommt so zu einer Verbesserung von 150%!
Trotzdem bleibt das Problem des Übersprechens (Crosstalk) immer noch bestehen.
Kurz gesagt erzeugt jedes elektrische Signal Schwingungen. Dies ist bei DSL Signalen wie VDSL ebenfalls der Fall. Wird nun ein elektrisches Signal über ein Adernpaar übertragen, welches gemeinsam mit mehreren anderen Adernpaaren in einem Kabel geführt ist, so wird dieses Signal auf andere Adernpaare eingekoppelt. Es kommt zum Crosstalk was unerwünscht ist und die Bandbreitenleistung vermindert.
Genau hier setzt Vectoring an. Das Verfahren ist darauf ausgelegt, dass Übersprechen am Leitungsende zu kompensieren, dies wird mit dem Fachbegriff englisch far-end crosstalk, FEXT, bezeichnet. Dabei modifiziert der DSLAM sein Sendesignal im Downlink im Rahmen der Kanalkodierung derart, dass der Datenstrom am kundenseitigen Kabelende möglichst geringe Störanteile von anderen Signalleitungen aufweist. Im Verfahren analog dazu erfolgt die Kompensierung im Uplink vom VDSL2-Modem zum DSLAM.
Damit dies möglich ist muss der DSLAM zusammen mit den Modem (CPE) arbeiten. Dabei werden mehrere Leitungen zusammengefasst und Gruppen gebildet. Bei Swisscom werden dies 196 Teilnehmer pro Gruppe sein (Stand 07.12)
Bei Vectoring unterscheidet man 3 Typen von Modems.
- vectoring capable: Das Modem interagiert mit dem DSLAM und ist voll Vectoring fähig. Hierzu zählen zB. die Centro Router von Swisscom.
- vectoring friendly: Das Modem ist nicht Vectoring fähig, stört aber andere Mitglieder der Vectoring Gruppe nur gering. Hierzu zählt zB. die Fritzbox 7390
- alien: Diese Modems stören den Vectoring Betrieb und müssen aus der Vectoring Gruppe entfernt werden. bsp. Ikanos 4 Chipset
Erste Feldversuche von Swisscom wurden in Bern zwischen Juli bis September 2012 ausgeführt. Geplant ist das Mitte 2013 der erste PUS mit Vectoring ans Netz geht. Realistisch ist also ein allgemeiner Rollout Q3-4 2013, Q1 2014.
Mit Vecoring sind je nach Distanz, Geschwindigkeiten zwischen 70-80Mbps zu erwarten.
Da Vectoring auf FTTC aufbaut ist klar, dass nur Kunden mit bereits gutem VDSL Speed davon profitieren können. Mit Vectoring können allerdings viele Kunden schnell und ohne astronomisch hohe Investitionen höhere Bandbreiten angeboten werden. Quasi als Übergang zu FTTH.
Folgende Grafik aus dem Feldversuch der Swisscom mit Alcatel, veranschaulicht den Einfluss von Vectoring. Grün wäre die Geschwindigkeit wenn nur eine Leitung im Kabel aktiv wäre. Blau symbolisiert die Geschwindigkeit ohne Vectoring, quasi den heutigen Stand. Rot zeigt wie alle Leitungen im Kabelbündel wieder die nahezu volle Bandbreite ohne Störer verwenden können. Die Leitung mit der grössten Störung kommt so zu einer Verbesserung von 150%!
Als weiterer Schritt nach Vectoring wird auch immer wieder Bonding genannt. Das sogenannte Bündeln von 2 Leitungen wird Informationen zur Folge bei Swisscom aus Kostengründen nicht in Betracht gezogen. Wo Kosten aber nicht so eine grosse Rolle spielen, im Business Case, ist Bonding aber als weiteren Joker immer noch im Gespräch.
FTTS
Noch etwas näher als mit FTTC bringt die Swisscom die Glasfaser mit FTTS (Fiber to the street) Hierbei wird die Glasfaser bis zum letzten Manhole in die Strasse gezogen. Im Schacht wird ein Mini Quartierverteiler gesetzt, welcher die Umwandlung auf Kupfer macht. Als Prototypen setzt die Swisscom sogenannte Giga DSL Geräte von Huawei ein. Als Kupfertechnologie zum Kunden wird G.fast verwendet. Mit dieser Technologie sollen vorerst Geschwindigkeiten von 50Mbps, bis Ende 2013 dann 100Mbps und in Zukunft natürlich noch höhere möglich sein. Spezifikationen welche ich gelesen haben sehen allerdings für 500 Mbps eine Kupferleitungslänge von 30m vor. Das wird also schon ziemlich kurz :)
Daher wird man hierbei teilweise auch von FTTB (Fiber to the Building) sprechen, wenn ein solcher Kasten im Keller steht.
Pilotversuche mit FTTS sind momentan in Grandfontaine (JU), Flerden (GR) und Charrat (VS) im Gange.
Wobei der erste Kunde erst gerade kürzlich in Wallis aufgeschaltet wurde! Ein breiterer Rollout ist ab Herbst 2013 geplant.
Laut Swisscom sollen mit FTTH und FTTS bis 2020 rund 80% der Bevölkerung versorgt sein.